Dissert
II.
Woyzeck als soziales Drama
2.1 Woyzeck als Vorläufer für modernes soziales Drama „Woyzeck“ – realistisches Stück. Realistische Dichtung: - gelangt zu keinem abrundenden Ende, Einzelszenen ersetzbar. - Verbindung von Volksszenen und Protagonistenszenen, abrupter Wechsel von Handlungsorten, Zeit- und Themensprünge - Charakterisierung der Vertreter der niederen Schicht durch Volkslied-, Bibel- und Märchenzitate => Hinwendung zur sozialen Wirklichkeit (Elend Pauperismus). Von Bedeutung das „Wirtschaftliche“ => Franz Woyzeck - erstmalig Repräsentant der unteren Klasse als Mittelpunktfigur Abkehr vom aristotelischen Theater „Woyzeck“ ist nicht die erste deutsche Sozialtragödie, aber Franz Woyzeck ist die erste subbürgerliche Hauptfigur in der Geschichte des deutschen Dramas“(J.C.Hauschild) „Büchners Modernität besteht eigentlich darin, dass er vermutlich der erste Autor ist, der das tragende Prinzip der Moderne selbst kritisch zu überprüfen und zu revidieren beginnt: Das Ich selbst, seine gelingende Identität wird von Büchner bezweifelt. Dies erscheint als das gemeinsame Thema seiner literarischen Werke und Schriften.“(Frericks) 2.2 Merkmale des sozialen Dramas in Bezug auf Woyzeck
Woyzeck als soziales Drama
I. Was ist ein soziales Drama?
1.1 Definition Nach Dosenheimer: „ein Drama, dessen sozialer Untergrund Voraussetzung ist für Stoff und Gehalt, dessen Charaktere und Handlung aus diesem sozialen Untergrund hervorgehen“. => Gestaltet Probleme sozialer Gruppen, die sich besonders aus der Abhängigkeit von anderen Gruppen und von beengenden Verhältnissen ergeben => Hat vorwiegend sozialkritische, aufrüttelnde Tendenz => Sprache der Personen ist das Ergebnis ihres sozialen Standes, ihrer Bildung und psychischer Gestimmtheit Soziales Drama = Inhaltliche Elemente + Intentionalstruktur Vorkommen der „niederen Stände“, der unterdrückten