Frauen
Die Signalwirkung dürfte hoch sein, und zwar in zwei Richtungen: Zum einen zeigt die Entscheidung, dass Unternehmen nicht per se gegen eine Quotenregelung sind. Zum anderen zeigt sie auch, dass Selbstverpflichtungen der Wirtschaft möglicherweise ausreichen.
Nur durch den - allen voran von FidAR – hat die Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen Einzug in den Koalitionsvertrag gefunden. Bislang steht da aber nicht mehr als eine schwammige Erklärung. Die Regierung ist eigentlich gegen die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote für die Kontrollgremien in DAX-Konzernen. Schwarz-Gelb setzt lieber auf Selbstverpflichtung und fürchtet, dass eine Quote als Brechstange wahrgenommen werden könnte. "Das wirkt dann wie Kortison: Die Symptome verschwinden, aber die Ursachen bleiben", sagt Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU). Zudem sei eine Quotierung verfassungsrechtlich problematisch, eine "Mindestanteilsregelung als Ultima Ratio" hingegen nicht.
Das Ziel der Frauenverbände ist allerdings klar: die paritätische Besetzung der Vorstände und Aufsichtsräte. Das käme einem Quantensprung in Sachen Gleichstellung nach – und gilt als kaum realisierbar. Das weiß auch FidAR. Der Verein setzt darum auf eine Stufenlösung: erst 25 Prozent Frauen, dann 40 Prozent.
An der Quote scheint es keinen Weg vorbei zu geben. Selbstverpflichtungserklärungen gibt es in der Wirtschaft schon seit einer Dekade, realisiert wurde bislang nichts. Der Frauenanteil in den Spitzengremien stagniert seit Jahren bei zehn Prozent, auf Anteilseignerseite sogar bei gerade einmal drei Prozent.
Dass die Selbstverpflichtungen nicht wirksam sind, haben die