Das ist der boss
Deutschland, April 1954. Richard Lubanski war zehn Jahre lang Kriegsgefangener1 in Russland. Er ist heute mich Hause, ins Ruhrgebiet, zurückgekommen. Seine Frau, Christa, zeigt ihm die Kneipe2, die sie in der Zwischenzeit gekauft hat. Die Kinder, Bruno, Ingrid und der kleine Matthias, sind auch dabei.
C
hrista (...) öffnet die Tür. (...)
"So, das ist sie. Wir haben heute natürlich zugemacht. Wegen dir, Richard."
„Hm."
Richard lässt den Blick schweifen über die Tische, die DAB-Reklame3, den Geldspielautomaten (...).
„Und du stehst hier also hinter der Theke4 ?„Ja, und die Ingrid hilft beim Bedienen."
„Aha. Und Bruno?"
„Ich mach was anderes."
„Und was?"
„Ich bin Musiker."
„Musiker."
„Ja."
„Soso."
der Kriegsgefangene(n) le prisonnier de guerre die Kneipe(n) le bistrot die DAB-Reklame la publicité pour la bière DAB (Dortmunder Aktien Bier) die Theke(n) le comptoir mit einem einzigen Ruck von der Wand reißen arracher d'un seul coup du mur mit Reißzwecken an die Holzvertäfelung gepinnt fixé à l‘aide de punaises sur le lambris Christa hatte ... herausgeplatzt war
Christa avait vu que cette phrase avait echappé a Matthias der Verteidiger(-) le défenseur Rot-Weiß Essen club de football a Essen umsonst gratuitement
Richard (...) bleibt schließlich vor dem Plakat stehen, das Bruno vor wenigen Wochen aufgehängt hat. Wortlos starrt er darauf, ganz langsam, eine Hand aus der Hosentasche zieht und das Plakat mit einzigen Ruck von der Wand reißt5. (...)
„Und wer ist das?"
Inzwischen ist Richard in der rechten hinteren Ecke der Kneipe angekommen, wo einige Fotos mit Reißzwecken an die Holzvertäfelung gepinnt sind6. (...)
„Das ist der Boss!"
Die ganze letzte Nacht lang hatte Matthias überlegt, was wohl die ersten Worte sein sollten, die er in seinem Leben an seinen Vater richten würde. Guten Tag, ich heiße Matthias Lubanski und bin elf Jahre alt? Tach Papa, schön, dass du wieder da bist? Lieber Papa,