Tun und nichts tun
Es ist Samstagnachmittag, ich sitze Zuhause und überlege mir, was ich tun soll. Ich weiss, dass ich nächste Woche drei Prüfungen habe, trotzdem fehlt mir jegliche Motivation irgendetwas zu tun. In mir gehen die Gedanken umher, soll ich meine Bücher aufschlagen und für die Schule lernen oder soll ich den Fernseher einschalten und einfach Nichtstun.
Ich erinnere mich an all die schönen Nachmittage, die ich draussen verbracht habe. Die Sonne schien mir ins Gesicht und eine kleine Brise wehte mir durchs Haar. Ich habe dabei über nichts wirklich nachgedacht, ausser darüber wie schön das Leben doch ist. Die Zeit ging schnell vorbei und am Abend dann der Schock. Schon wieder habe ich einen ganzen Tag mit Nichtstun verschwendet. Der Stress steigt langsam in mir hoch, ich sollte doch noch eine Arbeit schreiben, mein Zimmer aufräumen und für die Physikprüfung lernen. Ich habe noch so viel zu tun und werde fast verrückt, weil ich dafür überhaupt keine Zeit habe. Die Motivation fehlt mir jetzt erst recht. Hätte ich doch bloss nicht nur in der Sonne gelegen und nichts getan. Ich hätte genauso gut meine Arbeit dazu schreiben können. Doch wäre das denn genau so erholsam gewesen?
Ich setze mich auf mein Bett, in Gedanken schon bei meiner Geschichtsprüfung, allerdings kann ich dem Fernseher vor mir einfach nicht widerstehen. Es ist ja erst 1 Uhr nachmittags, ich habe noch so viel Zeit. Nur eine halbe Stunde kurz hinlegen, abschalten und ein bisschen Fernsehen schauen, kann ja nicht schaden. Ich stehe auf und hohl mir die Fernbedienung. Ich schalte die Glotze an und weg bin ich, versunken in dieser Virtuellen Welt, völlig entspannt und sorgenfrei. Ich verliere jegliches Zeitgefühl.
Schon als kleines Kind viel es mir schwer, mich auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Nun gut, das ist ja auch verständlich, da man als Kind nicht weiss, was für Konsequenzen solch ein Handeln haben kann. Doch auch zehn Jahre später habe ich mich kaum verändert.