Moralphilosophie - habermas
1.) In den Texten „Motive nachmetaphysischen Denkens“ und „Die Philosophie als Platzhalter und Interpret“ zeigt sich das philosophische Selbstverständnis von Jürgen Habermas (insbesondere unter Berücksichtigung der Philosophiegeschichte). Bitte versuchen Sie, bestimmende Aspekte dieses philosophischen Selbstverständnisses zu kennzeichnen.
In seinen Texten „Motive nachmetaphysischen Denkens“ und „Die Philosophie als Platzhalter und Interpret“ gibt Jürgen Habermas einen Überblick über die Geschichte der Philosophie und setzt sich selbst dabei ans Ende dieser Entwicklung. Seine Auffassung von der Rolle und den Aufgaben der Philosophie beziehungsweise des Philosophen entwickelt Habermas dabei im Vergleich mit anderen Auffassungen von Philosophie, unter anderem mit denen von modernen Philosophen wie Immanuel Kant und G. W. F. Hegel.
Nach Habermas’ Ansicht muss die moderne Philosophie ihr Verhältnis zur Wissenschaft neu definieren, weil vor dem Hintergrund der naturwissenschaftlichen Erkenntnisse und Entwicklungen der letzten Jahrhunderte dieses Verhältnis verändert sein könnte. Die empirischen Wissenschaften stützen ihre Erkenntnisse auf die Methoden, mit denen sie diese Erkenntnisse ermitteln und degradieren den Rationalitätsbegriff damit insofern, dass es nur noch von Wichtigkeit ist, ob die Resultate einer Untersuchung gültig sind, nicht aber ob sie vernünftig sind. Insofern ist die Einheit von Seiendem (dem Einzelnen) und Seinsgrund (dem Ganzen) nicht mehr gegeben und es kann nur noch die Erscheinung von etwas, aber nicht mehr notwendigerweise auch sein Wesen untersucht werden.
Diese Entwicklung wirkte sich, so Habermas, auch auf die Philosophie aus, die sich anpasste.[1] Durch die Assimilation gab die Philosophie jedoch ihr spezifisches Wesen, nämlich die „empathische Erkenntnis des Ganzen“ auf, ohne jedoch wirklich mit den anderen Wissenschaften konkurrieren zu können.[2] Die Alternative einer